Stadtzimmermeister Alois Stockinger, geboren 1868 in Haag am Hausruck, begann seine Karriere im Zimmererhandwerk. Um die Jahrhundertwende zog er zu Fuß als Geselle nach Salzburg, wo er 1900 den Verein der Zimmergesellen gründete. 1906 legte er seine Meisterprüfung ab und gründete 1910 die Landesgenossenschaft der Zimmermeister, die Vorgängerin der heutigen Innung, und trat an deren Spitze. Sein organisatorisches Talent und fachliches Können wurden über Salzburg hinaus anerkannt, und so wurde er 1910 zum Vizepräsidenten des Reichsverbands der Zimmermeister ernannt - eine Position, die er bis 1934 innehatte. Dieser Verband ist heute als die Wirtschaftskammer Salzburg (WKS) bekannt.
Nach seiner Meisterprüfung 1906 ließ sich Stockinger mit seiner Familie in Lehen nieder und baute einen Zimmerbetrieb auf. Ein Darlehen der Sparkasse Haag/Hausruck diente als Startkapital - aufgrund dessen kann 1906 als Gründungsjahr der Firma Stockinger und Reinthaler angesehen werden.
In den 1920er Jahren erweiterte er den Betrieb, errichtete eine große Werkhalle, ein Sägewerk und eine Bautischlerei. Er baute auch sieben Wohn- und Geschäftshäuser in Lehen und wurde als dessen Pionier ausgezeichnet. In Anerkennung seiner zwischenkriegszeitlichen Leistungen für diesen Stadtteil trägt die Alois-Stockinger-Straße seinen Namen.
Alois Stockinger verstarb 1948 im Alter von 80 Jahren, seine Frau Theresia folgte ihm 1960 im Alter von 83 Jahren.
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